Supplemente für Pferde: Notwendigkeiten und Überflüssiges
Als Pferdehalter stehst Du oft vor der Frage, welche Supplemente Du Deinem Pferd geben solltest. Der Markt bietet eine riesige Palette an Zusätzen, von Vitaminen und Mineralstoffen bis hin zu speziellen Ergänzungsmitteln für Fellglanz, Hufqualität und mehr. Aber welche dieser Supplemente sind wirklich notwendig, und welche könntest Du getrost weglassen?
Dieser Artikel führt Dich durch die Welt der Supplemente, erklärt ihre Vorteile und hilft Dir zu entscheiden, welche für Dein Pferd sinnvoll sind.
Warum überhaupt Supplemente?
Pferde, die eine ausgewogene Diät erhalten, die reich an Qualität ist und genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, benötigen oft keine zusätzlichen Supplemente. Doch in der Realität erhalten nicht alle Pferde eine vollständig ausgewogene Ernährung aufgrund von Bodenverhältnissen, die zu Nährstoffdefiziten im Futter führen können, oder aufgrund spezieller Anforderungen oder Belastungen, wie intensives Training, Zucht oder älteres Alter.
Wann sind Supplemente sinnvoll?
- Diätetische Defizite: Wenn das Grundfutter nicht alle Nährstoffe liefert, die ein Pferd benötigt.
- Alte Pferde: Ältere Pferde haben oft ein schlechteres Verdauungssystem.
- Sportpferde: Höhere Leistungsanforderungen können zusätzliche Nährstoffe erforderlich machen.
- Krankheitsbedingte Bedürfnisse: Wiederherstellung und Rehabilitation können durch spezielle Supplemente unterstützt werden.
Notwendige Supplemente
1. Vitamine und Mineralstoffe
Vitamine
Vitamine sind essentiell für die Körperfunktionen eines Pferdes. Besonders Vitamin E und Vitamin A sind wichtig, da sie nicht immer in ausreichenden Mengen im Grundfutter enthalten sind.
- Vitamin E: Wichtig für das Immunsystem und die Muskelgesundheit, besonders bei Sportpferden.
- Vitamin A: Notwendig für die Hautgesundheit, das Sehvermögen und die allgemeine Zellfunktion.
Mineralstoffe
Mineralien wie Zink, Kupfer, und Selen sind oft in unzureichenden Mengen im Futter vorhanden, besonders in bestimmten geographischen Gebieten.
- Zink: Unterstützt das Immunsystem und die Hautgesundheit.
- Kupfer: Wichtig für die Bildung von Bindegewebe und die Blutgesundheit.
- Selen: Ein starkes Antioxidans, das hilft, Zellschäden zu vermeiden.
2. Elektrolyte
Elektrolyte sind besonders wichtig für Sportpferde oder Pferde, die viel schwitzen, da sie durch den Schweiß viele wichtige Salze verlieren.
- Natrium, Kalium, Chlor: Diese helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und die Nerven- und Muskel Funktion zu unterstützen.
3. Gelenksupplemente
Gelenksupplemente können bei Pferden mit Arthritis oder anderen Gelenkproblemen hilfreich sein.
- Glucosamin und Chondroitin: Beide unterstützen den Erhalt und die Reparatur von Knorpelgewebe.
- MSM (Methylsulfonylmethan): Hilft, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren und die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern.
4. Verdauungshilfen
Probiotika und Präbiotika sind nützlich, um eine gesunde Darmflora zu fördern und die Verdauung zu verbessern.
- Probiotika: Gute Bakterien, die helfen, das Gleichgewicht im Verdauungssystem zu halten.
- Präbiotika: Nährstoffe, die diese guten Bakterien füttern.
Überflüssige Supplemente
1. Biotin-Zusätze für die Hufqualität
Obwohl Biotin häufig für bessere Hufe beworben wird, benötigen die meisten Pferde diesen Zusatz nur, wenn sie tatsächlich Hufprobleme haben. Eine Überdos
ierung kann keine weiteren Vorteile bringen und ist somit oft überflüssig.
2. Übermäßige Vitaminzusätze
Eine zu hohe Dosierung von Vitaminen, besonders von fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A, D, E, und K, kann toxisch wirken und sollte vermieden werden, wenn das Pferd bereits eine ausgewogene Diät erhält.
3. Unnötige „Spezialmischungen“
Viele Produkte auf dem Markt bieten „Spezialmischungen“ für Fellglanz, Anti-Stress und mehr. Diese sind oft teuer und bieten keine nachgewiesenen Vorteile, die über das hinausgehen, was eine ausgewogene Diät bereits bietet.
Tipps zur Auswahl und Dosierung von Supplementen
1. Kenne den Bedarf Deines Pferdes
Bevor Du Supplemente kaufst, solltest Du sicherstellen, dass Dein Pferd sie wirklich benötigt. Eine Blutuntersuchung kann helfen, Nährstoffdefizite aufzudecken.
2. Qualität vor Quantität
Wähle hochwertige Produkte von renommierten Herstellern. Qualitätssicherung ist entscheidend, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Supplemente zu gewährleisten.
3. Fütterungsanleitung beachten
Überdosierung kann schädlich sein. Halte Dich an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung, es sei denn, ein Tierarzt empfiehlt etwas anderes.
Schlussfolgerung
Die richtige Auswahl und Dosierung von Supplementen kann eine bedeutende Rolle in der Gesundheit und Leistung Deines Pferdes spielen. Es ist wichtig, informierte Entscheidungen zu treffen und nicht jedem Trend zu folgen, besonders wenn es um die Gesundheit Deines Tieres geht. Bei Unsicherheiten oder spezifischen Problemen ist es immer ratsam, den Rat eines qualifizierten Tierarztes einzuholen. So stellst Du sicher, dass Dein Pferd alle benötigten Nährstoffe erhält, ohne die Risiken einer Überdosierung.